„franky“, das künftige Wohnquartier im Frankfurter Gallus, nimmt weiter Gestalt an. Entlang der Kleyerstraße zwischen der Johanna-Zittel-Straße und Meta-Gadesmann-Straße ist jetzt der Grundstein gelegt worden für das sogenannte Baufeld WA-4 mit 245 Wohneinheiten – davon 63 öffentlich gefördert – mit 17.300 m² Wohnfläche. Dort entsteht ein vielfältiger Wohnungsmix für alle Generationen – von der 25 m² großen Mikrowohnung bis zur 5-Zimmer-Wohnung mit durchschnittlich 133 m² Wohnfläche. Das Teilprojekt umfasst zudem einen vierzügigen Kindergarten für 66 Kinder, einen Quartiersplatz mit Restaurants und 80 Stellplätze in der eingeschossigen Tiefgarage. Es handelt sich um das vierte von insgesamt sechs Baufeldern, auf dem jetzt der Bau beginnt.
Entwickelt wird das Quartier von Instone Real Estate, einem der führenden Wohnentwickler Deutschlands. Es entstehen insgesamt über 1.300 Wohneinheiten im KfW-55-Standard. Davon sind 380 öffentlich gefördert, was einer Quote von 30 Prozent entspricht. Es handelt sich um eines der größten Wohnbauprojekte in der Main-Metropole. Die Planungen auf dem 51.000 m² großen Areal beinhalten darüber hinaus großflächige Grünanlagen, drei Kindertagesstätten, sechs Kinderspielplätze sowie Gewerbe- und Einzelhandelsflächen. Es sind zudem 1.100 Stellplätze vorgesehen, wovon rund 20 Prozent mit Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge ausgestattet werden.
Zu den Gästen der Grundsteinlegung zählten Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef.
„‚franky‘ beweist, dass es durchaus möglich ist, in bester Frankfurter Lage attraktiven und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, betonte Minister Al-Wazir. Mit 35,4 Millionen Euro beteiligt sich das Land Hessen am Bau von insgesamt 193 Sozialwohnungen für die Baufelder WA-4 bis WA-7 des Projekts. Davon sind 25,3 Millionen Euro Baudarlehen und 10,1 Millionen Euro Finanzierungszuschüsse. Die Darlehen und die Zuschüsse werden durch die WIBank im Auftrag des Landes ausgereicht. Die Stadt fördert mit ca. 12,6 Millionen Euro im Förderweg 1. „Es freut mich sehr, dass in diesem Projekt mit der Nutzung der Abwärme eines benachbarten Rechenzentrums ein innovatives Wärmekonzept umgesetzt wird. Damit trägt das Vorhaben dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter zu reduzieren und zeigt, dass es möglich ist, die Abwärme der in Frankfurt massenhaft vorhandenen Rechenzentren besser zu nutzen. Das ist einer der Gründe, warum Hessen im letzten Jahr die Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung für größere Kommunen beschlossen hat. Hier ist in der Vergangenheit zu wenig geschehen. Projekte wie ‚franky‘ sind gute Beispiele dafür, was möglich ist“, so der Minister. Die Neubauten werden als KfW-Effizienzhaus 55 errichtet und haben damit einen besseren energetischen Standard als momentan gesetzlich vorgegeben.
Oberbürgermeister Josef, der das Projekt schon in seiner vorherigen Tätigkeit als städtischer Planungsdezernent begleitet hatte, sprach von „einem wichtigen Beitrag gegen den Wohnraummangel in unserer Stadt“. Es sei keine Selbstverständlichkeit, in einer so zentralen Lage in Frankfurt ein komplett neues Quartier mit ausschließlich Mietwohnungen für rund 3.000 Menschen zu schaffen. Josef weiter: „Wir werden die Situation auf dem Wohnungsmarkt nur durch den Erhalt und den Neubau von bezahlbarem Wohnraum entspannen können.“
Ralf Werner, bei Instone Geschäftsführer und COO für Rhein-Main und Nordrhein-Westfalen: „Das Gallus hat sich in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven Geschäfts-und Wohnviertel gewandelt. Unsere Quartiersentwicklung wird das wachstumsstarke Viertel nachhaltig prägen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit diesem Projekt untermauern wir unseren Anspruch, in puncto Nachhaltigkeit Vorreiter der Branche zu sein. Mit der Abwärme, die in den Serverfarmen des Rechenzentrums entsteht, werden künftig rund 3.000 Menschen mit Wärmeenergie versorgt – das ist in dieser Größenordnung deutschlandweit einmalig.“ Instone hatte das Grundstück im Jahr 2019 an einen von Universal Investment aufgelegten Immobilienspezialfonds der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) als Anleger veräußert, für den die aam2core Holding AG die Akquisition getätigt hatte. Die Fertigstellung des Quartiers mit einer Wohnfläche von insgesamt rund 100.000 m² ist für das Jahr 2025 geplant. Die aam2core Holding begleitet die Projektentwicklung und übernimmt nach Fertigstellung des Projektes das Asset Management sowie das Erstvermietungsmanagement.
Das Quartier verfügt über ein bundesweit einzigartiges Wärmekonzept: Bis zu 80 Prozent des Gesamtwärmebedarfs werden über die Abwärme eines benachbarten Rechenzentrums gedeckt. Dies spart im Vergleich zu konventioneller Wärmeerzeugung rund 440 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Ein weiterer Nachhaltigkeits-Aspekt von „franky“: Es entsteht auf einem ehemaligen Industriegelände, vormals Sitz des US-amerikanischen Kommunikationsunternehmens Avaya. Die Fläche wurde im Zuge der Konversion zunächst saniert. Damit gelingt es, dringend benötigten Wohnraum auf einer dann deutlich entsiegelten Fläche zu schaffen.
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